Nach Alfred Adler war C.G.Jung der zweite
Dissident, der sich von Sigmund Freud trennte. Er war lange dessen
„Kronprinz“, und wurde noch im Jahr der Trennung Adlers von Freud (1911)
Präsident der „Internationalen psychoanalytischen Vereinigung“. Schon
zwei Jahre später schied er aus, nachdem er 1912 „Wandlungen und Symbole
der Libido“ veröffentlicht hatte, wo seine grundsätzlich von Freud
abweichende Auffassung von seelischer Energie dargestellt ist. Die
Hintergründe für die Trennung konnten nie richtig geklärt werden.
Schwelte vielleicht ein „Vater-Sohn-Konflikt“ zwischen ihm und dem 19
Jahre älteren Freud? In seine
tiefenpsychologische Lehre, die er „Analytische Psychologie“ nannte,
übernahm er Begriffe von Freud und vor allem von Adler. Manches ist
weiter entwickelt und differenziert worden, anderes liest sich, als
hätte Adler formuliert, z.B. über die Neurose: “...man sollte in
Erfahrung bringen, was sie meint, was sie lehrt, was ihr Sinn und Zweck
ist.“ Jungs originäre Ideen sind vor allem in seiner Ansicht über das
Unbewußte zu finden Das „Kollektive Unbewußte“ ist ein allen Menschen in
allen Kulturen gemeinsamer seelischer Urgrund, in dem die Bilder der
„Archetypen“ als universelle Symbole und Zentren der psychischen Energie
dem Menschen bei der Lösung seiner Lebensaufgaben helfen können.
(erschienen 2008) |
Autor: |
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Franzjosepf Mohr
Psychologischer Psychotherapeut
in eigener Praxis
Leiter des Telos Institutes
in München |
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